Geheimnisvolles Jonastal
Fährt man von Ohrdruf über Crawinkel nach Arnstadt, erreicht man wenige Kilometer vor Arnstadt von Bergen und Felsen umgebenen und am Flüsschen "Wilden Weiße" gelegenen Geländeeinschnitt "Jonastal", welcher sich tief im Muschelkalk eingefressen hat. Das Jonastal hatte in der Zeit des Nationalsozialismus eine wichtige und teils geheimnisvolle Bedeutung. Entgegen vielen Vermutungen ist jedoch das Gebiet vollständig erschlossen. Alles, was noch ungeklärt ist, müssten die amerikanischen Truppen wissen, die mit Kriegsende dieses für sie hochgradig interessante Gebiet ausgiebig besichtigten und alle wichtigen Dokumente und Inventar mitnahmen, bevor die russische Besatzungsmacht Thüringen als Austausch für Westberlin erhielt.
Alle Stollen wurden nach deren vollständigen bergmännischen Erkundung und Erfassung gesichert, so dass ein Zugang von außen nicht mehr möglich ist. Trotzdem versuchen es Schatzsucher oder Hobbyhöhlenforscher, Neues erkunden zu wollen. Auch diese werden eines Tages eines Besseren belehrt. Selbst das Bernsteinzimmer wurde hier vermutet.
Genau so wie das Jonastal keine Geheimnisse mehr verbirgt, sind die Erkenntnisse der baulichen Anlagen, wie die ehemalige Nachrichtenanlage "Olga" oder auch "Amt 10" in der Nähe der Kommandantur vollständig bekannt, bevor dieses verschüttet und für die Nachwelt versiegelt wurde. Selbst mehrere Erdfälle, die über 50 m in die Tiefe gingen, wurden geräumt und versiegelt.
Mit der Errichtung des Außenlagers SIII des Konzentrationslagers Buchenwald zur Errichtung der baulichen Anlagen des Jonastals ging dieses Gebiet unrühmlich in die Deutsche Geschichte ein. In den letzten Kriegstagen mussten die Gefangenen zu Fuß nach Buchenwald laufen - den sogenannten Todesmarsch. Mehrere Tausend Häftlinge erreichten das Ziel nicht. Für die Amerikaner war das Lager SIII das erste Konzentrationslager, was sie auf Deutschen Boden fanden - eine bittere und mahnende Erkenntnis.
Da der Truppenübungsplatz das Gelände des Jonastals mit in seinen Grenzen einschließt und eine aktive Anlage der Bundeswehr ist, wurde das Betreten untersagt. Dies begründen auch die militärischen Altlasten während der Nutzung durch das Deutsche Reich und der Russen.
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